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Marsopposition 2003



Ich war am 24.8. in Zillenberg, das liegt nahe Ried zwischen Ffb und Augsburg. Spitzenmäßiger Himmel dort, jedenfalls steht der Gewinn an Transparenz und Dunkelheit in einem viel besseren Verhältnis zur erforderlichen Anreise als z.B. Südfrankreich oder Teneriffa. Nachdem wir zusammen mit Otto schon einige Wochen vorher den ersten Versuch (in den Feldern nahe Germering) unternommen hatten, habe ich diesmal schon nicht mehr nur überbelichtetes Material gewonnen, wenn ich auch durchaus selbstkritisch etliche Verbesserungsmöglichkeiten sehe. Das Wetter wird ja auch wieder mal besser in nächster Zeit.

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Daten: Meade 5"-Refraktor mit Barlow-Linse (res. f/27), Philips ToUCam Pro, 10% aus 450 Bildern mit Giotto bearbeitet.

(Peter Kohlstruk)


Am 23.8. war der erste deutschlandweite Astronomietag angesetzt - mit Thema Mars. Wir selbst hatten ja nichts dazu geplant, deshalb wollte ich mir in Buchloe ansehen, wie das so ankommt, und hatte mich als "Hilfskraft" angemeldet. Otto mit dem ETX ist auch noch dazugestoßen, so dass wir zu zweit kurz vor Öffnung bei der Sternwarte in Buchloe um 20:45 Uhr in Buchloe ankamen. Da ich um Stromanschluss gebeten hatte, durfte ich meinen Refraktor als "Wellenbrecher" auf einer Betonfläche gleich neben dem Eingang aufbauen.

Erstes vernünftiges Objekt in der Dämmerung war dann Epsilon Lyrae. Dieses Vierfachsternsystem ist bei 90 mm Öffnung ein schönes Vorführobjekt. Auch unerfahrene Beobachter können die beiden Pärchen trennen. Mit der Nachfrage "Wie stehen denn die beiden Pärchen jweils, neben- oder übereinander?" bekommt man auch leicht mit, ob die Gäste das auch wirklich gesehen haben. Der Vergleich mit dem Bild im Sucher (= Fernglas) macht dann auch schön klar, wie stark vergrößert wird. Über eine Stunde und über fünfzig Leute später durfte ich dann zum Mars schwenken, der nun schon eine brauchbare Höhe über dem Horizont erreicht hatte.

Der Anblick war im Mittel genau so, wie auf Schmidis Foto unten zur gleichen Zeit dokumentiert. Oft unruhiger, aber gelegentlich auch noch deutlich schärfer hoben sich die Polkappe und der "Hundeknochen" von der Marsscheibe ab. Das spontane Urteil mehrerer Gäste "So schön hab ich das in den anderen Fernrohren heute nicht gesehen." wurde auch von vielen Buchloern geteilt. Ein sauber gefertigter Fraunhofer mit mäßiger Öffnung ist halt ein gutes Planetenfernrohr.

Kurz vor Mitternacht haben wir dann wieder zusammengepackt, damit Otto seinen Zug erreichen und ich noch ins Bett kommen konnte. Zum Blick durch die zahlreichen anderen Teleskope blieb die Zeit nicht. Dafür hat es mal wieder sehr viel Spaß gemacht, einer Menge an neugierigen bis faszinierten Besuchern den Himmel etwas näher heranzuholen. Mit deutlich über 200 Besuchern wurden die Freunde in Buchloe für ihre tolle Organisation belohnt.

(Bruno Wagner)


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(Michael Schmidhuber)